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Freitag, 13. März 2009

Katastrophenschutz / Notfallschutz & Atomkraftwerk: Eine gut organisierte Illusion





Trotz Verbesserungen seit Tschernobyl konnte das Risiko einer Kernschmelze bis heute in keinem AKW ausgeschlossen werden. Hier noch eine Rangliste mit Beispielen von Störfällen, geordnet nach der Schwere (am schlimmsten war natürlich Tschernobyl):


Three Mile Island (USA):

Am 28. März 1979 kam es dort zu einer partiellen Kernschmelze, bei dem ein Teil des Reaktorkerns geschmolzen ist. Zwar trat bei dem Unfall, so wird behauptet, nicht direkt Radioaktivität aus. Aber ein grosser Teil des radioaktiven Wasserdampfes und Wassers, das während der Schmelze im Innern des Kraftwerkes entstand, wurde bei den Aufräumarbeiten ungefiltert in die Atmosphäre entlassen. Die Aufräumarbeiten dauerten 12 Jahre und kosteten etwa eine Milliarde Euro.

Lucens, VD (Schweiz)
Auch hier kam es am 21. Januar 1969 zu einer partiellen Kernschmelze. Glücklicherweise befand sich das Kraftwerk in einem Bergstollen und es konnten (so wird behauptet) keine radioaktiven Gase in die Umwelt entweichen.

Forsmark (Schweden)
Ein aktuelles Beispiel: Am 25. Juli 2006 kam es im schwedischen AKW zu einem Kurzschluss. Das Notkühlsystem sprang nicht automatisch an. Die Mannschaft hatte wegen dem Stromausfall keinen Überblick und wusste 20 Minuten lang nicht, dass das Notkühlsystem versagte. Dann haben sie es doch noch gemerkt und die Notkühlung von Hand in Betrieb gesetzt. Wie nahe man an einer Kernschmelze stand, darüber wird immer noch gestritten. Offensichtlich ist, dass Kernschmelzen auch heute nicht ausgeschlossen werden können.


Probleme bei Aufbereitung, Transport und Lagerung


Aber nicht nur durch eine Kernschmelze kann Radioaktivität in die Umwelt gelangen. Grosse Probleme sind der Transport, die Wiederaufbereitung und die Endlagerung von radioaktivem Material. Elemente und Brennstäbe, die bei der Stromerzeugung benutzt werden, sind nach einer Weile nicht mehr brauchbar. Diese so genannten „Spaltprodukte“ strahlen wie verrückt und müssen irgendwo entsorgt werden. Dazu bringt man sie zuerst in eine Wiederaufbereitungsanlage, wo die verschiedenen Elemente getrennt werden. Dort ist das Risiko von Strahlungsaustritt besonders hoch. In den Aufbereitungsanlagen in Windscale/Sellafield in England und in La Hague in Frankreich (nahe an der Schweizer Grenze) gab es schon oft Unfälle. Ausserdem sind Umweltorganisationen der Meinung, dass die Strahlung in den Wiederaufbereitungsanlagen schon im normalen Betrieb zu hoch ist.
Auch der Atommülltransport stellt ein Risiko dar. Bei diesen Castor-Transporten (die Behälter heissen so) kam es immer wieder zu Austritt von Strahlung. Im September 2005 wurde beim Transport zwischen Kümmel und Gorleben an 5 Behältern ein Strahlenwert gemessen, der sechsmal über dem Grenzwert lag war!

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